Die erste Uhr am Südpol - Roald Amundsen mit seiner Julius Assmann Marine Beobachtungsuhr von 1910 - Sammler-Uhren

Die erste Uhr am Südpol - Roald Amundsen mit seiner Julius Assmann Marine Beobachtungsuhr von 1910

Julius Assmann gründete sein eigenes Unternehmen im Alter von 25 Jahren und gilt heute als einer der Gründungsväter der Uhrmacherkunst in Glashütte. 

Taschenuhren, Chronometer und Beobachtungsuhren  hergestellt von Assmann und seinen Mitarbeitern spielten eine signifikante Rolle beim Aufbau der Unternehmens-reputation: Besonders die Beobachtungsuhren waren bekannt für ihre bemerkenswerte Präzision und anspruchsvolle Handwerkskunst.

Bevor Roald Amundsen zu seiner historischen Reise zum Südpol vor 100 Jahren aufbrach, erwarb er für das Vorhaben einige Beobachtungsuhren. Darunter befand sich auch ein Zeitmesser, welcher von dem jungen Glashütter Uhrmacher namens Paul Löwe in den Jahren 1907/08 in Assmanns Unternehmen gefertigt wurde.

Löwe’s Beobachtungsuhr erwies sich als außerordentlich präzise und so wurde er dazu angehalten, diese an die Hamburger Seewarte  zu senden, an das offizielle Institut zuständig für die Überprüfung und Zertifizierung von in Deutschland hergestellten Navigationszeitmessern.

Ebendort wurde Roald Amundsen schließlich auf die Beobachtungsuhr von Löwe aufmerksam und erstand diese schließlich im Jahre 1910

Am 14. Dezember 1911 erreichten der norwegische Polarforscher und sein Team schließlich als erste Menschen den geographischen Südpol.

Beobachtungsuhren, ebenso bekannt unter dem Namen “Deckuhren”, wurden von Marineoffizieren im Zusammenspiel mit Marinechronometern und anderen Instrumenten zur exakten Positionsbestimmung des Schiffes auf hoher See benutzt. Amundsen wird ebenso gut davon Gebrauch gemacht haben, als er mit dem Polarschiff Fram in die Antarktis aufbrach.

Als er mit seinem Team das Basiscamp in Framheim an der Bay of Whales verließ, wurde die Zeit, festgehalten von den Beobachtungsuhren, zum einzigen Maß: Eine Uhr zeigte die Heimatzeit und übernahm so die Funktion des Marinechronometers an Bord; während die zweite Uhr auf die Lokalzeit eingestellt wurde.

Die Zeitdifferenz der beiden Uhren, unter Berücksichtigung der sphärischen Trigonometrie, wurde zur Bestimmung der Position des Teams auf ihrem Weg zum Südpol benutzt.

 Ebenso kamen Kompass und Sextant zum Einsatz. Folglich waren die Beobachtungsuhren die Amundsen mit sich führte absolut entscheidend für seine Mission: Ohne diese, hätte er vermutlich nie seine Destination rechtzeitig erreicht und somit den Sieg für Norwegen beanspruchen.

Heute befinden sich im Fram Museum in Oslo, neben anderen Objekten die diese historische Route dokumentieren, eine von Amundsen’s Glashütter Beobachtungsuhren, welche auf dem Zifferblatt die Inschrift „J.Assmann – Glashütte“ trägt.

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