Heuer Monaco: So fand die Uhr ans Handgelenk von Steve McQueen - Sammler-Uhren

Heuer Monaco: So fand die Uhr ans Handgelenk von Steve McQueen

Er war Weltstar, legendärer Frauenheld, Stil-Ikone. Dass der 1980 verstorbene Schauspieler Steve McQueen einen Heuer Monaco Chronographen am Handgelenk trug, ist Grandseigneur Jack W. Heuer und einem genialen Schachzug zu verdanken.

Heuer

Der Weg von Steve McQueen zu Heuer begann im Jahre1969. Da lancierte die zur damaligen Zeit von Jack Heuer geleitete familiengeführte Uhrenmarke Heuer ihre ersten Chronographen mit Selbstaufzug. Damit gehörte das Unternehmen zu den wirklichen Pionieren des Selbstaufzugs für Chronographen.

Die späten 60er Jahre waren insgesamt für Heuer Jahre des Aufbruchs, obwohl das Aufkommen der Quarzuhren ersten Schatten über die Unternehmensergebnisse legte. Der Zusammenschluss mit der Firmengruppe TAG (Techniques d’Avant Garde) zu TAG Heuer erfolgte jedoch erst im Jahr 1985, bis das Unternehmen im Jahr 1996 an die Börse gebracht und schließlich 1999 an die LVMH Gruppe verkauft wurde.
Aber zurück zu Heuer. In besagtem Jahr also debütierte im Chronographen TAG Heuer Monaco das während vier langer Jahre zusammen mit Breitling, Büren und Dubrois & Depraz entwickelte Mikrorotor-Kaliber 11. Seine Entwicklung hatte die für damalige Verhältnisse enorme Summe von 500.000 Schweizerfranken verschlungen. Entsprechend musste das Investment sich mit der erfolgreichen Lancierung neuer Modelle amortisieren.

Bei Heuer hießen die wichtigsten, mit dem neuen Automatikkaliber ausgestatteten Zeitmesser Heuer Autavia, Heuer Carrera und Heuer Monaco. Für letzteren hatte Jack W. Heuer erstmals überhaupt eine quadratisches und dennoch wasserdichtes Uhrengehäuse entwickeln lassen. „Weil unser Marketingetat nach dem gewaltigen Entwicklungs-Kraftakt beinahe erschöpft war, mussten wir intelligente, weniger kostspielige Methoden der Verkaufsförderung suchen“, so Heuer. Und die fand der Patron für seine Heuer Monaco auf dem Golfplatz

Einstieg in den Motorsport

Dort berichtete ihm ein Freund ganz nebenbei, dass Joseph „Jo“ Siffert nach einem Sponsoren Ausschau halte. Bald darauf besuchte der clevere Unternehmer den Porschehändler in seinem Autohaus. Dort verfehlte die neue, sehr markante Heuer Monaco ihre Wirkung nicht. Die Offerte, den eidgenössischen Formel-1-Piloten im Rahmen der Möglichkeiten zu unterstützen und eines seiner schwäbischen Fahrzeuge zu erwerben, überzeugte vollends.

Der neue Partner nannte fortan eine Monaco sein Eigen, platzierte das Heuer-Logo deutlich sichtbar auf seinen Renn-Overall und klebte ein weiteres prominent auf seinen legendären Porsche 908. „Das war sicher ein amateurhafter Einstieg ins Formel-1-Geschäft, bekennt Jack W. Heuer rückblickend, „aber wir engagierten uns als erste branchenfremde Marke in diesem rasanten Hochleistungssport und fuhren nicht schlecht damit“.

Steve McQueen

Der Deal zahlte sich 1970 aus, als Lee H. Katzin mit Steve McQueen den Kinofilm „Le Mans“ drehte. Jack W. Heuer hatte den Filmausstatter Don Nunley, damals Property Master genannt, mit reichlich Stickern, Borduhren und Chronographen ausgestattet. Nach vielen Testrunden in Le Mans bat der Produzent Steve McQueen, endlich sein filmisches Outfit festzulegen. Der Schauspieler entschied sich für den Dress des gerade neben ihm stehenden Jo Siffert, den er ja schließlich auf der Leinwand darstellen sollte.

Im Zuge dieser Wahl befestigte der Rennfahrer schnell ein Stoffabzeichen des Heuer Chronomatic am Overall. Außerdem durfte der Mime Steve McQueen beherzt in die Schachtel mit Heuer Chronographen greifen – und entschied sich für exakt jene Heuer Monaco, auf die auch der Rennfahrer blickte und auf den Standfotos zu erkennen ist.

Im Juli 2012 erlöste dieser legendäre Zeitmesser auf einer Auktion sagenhafte 650.000 US-Dollar. „Ich glaube“, so Jack W. Heuer, „dass bisher noch niemals mehr für eine Heuer Uhr bezahlt wurde.“ Wer die letzten Auktionsergebnisse kennt weiß wiederum, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange war.
Es war womöglich eine Verkettung glücklicher Zufälle, die das Filmidol mit der Heuer Monaco verband. Aber Steve McQueen ist für viele Menschen auch heute noch untrennbar mit der TAG Heuer Monaco verbunden

Die TAG Heuer Monaco ist eine echte Stilikone der Uhrenwelt. Sie gehörte bei ihrer Vorstellung im Jahr 1969 zu den ersten Chronographen mit automatischem Aufzug und brachte es am Handgelenk von Steve McQueen in dem Hollywood-Klassiker Le Mans zu Filmruhm. Zudem war sie der weltweit erste wasserdichte Chronograph mit eckigem Gehäuse.

Genau dieses Gehäuse macht sie bis heute unverwechselbar. Es wurde von Jack Heuer entworfen und ist quadratisch. Eine weitere Besonderheit ist die Position der Krone, die sich bei vielen Modellen auf der linken Gehäuseseite auf der Höhe von 9 Uhr befindet. Die Chronographendrücker finden Sie hingegen bei 2 und 4 Uhr, also auf der rechten Seite des Gehäuses. Das damals verwendete Kaliber 11 – auch als Chronomatic bekannt – machte diese ungewöhnliche Anordnung notwendig.

In Monaco-Modellen, die TAG Heuer zwischen 1997 und 2019 fertigte, geben zumeist modifizierte Kaliber der Rohwerklieferanten ETA oder Sellita den Takt vor. Seit 2019 verwendet die Marke diese Uhrwerke unter der Bezeichnung Calibre 11 nur noch für Varianten mit linksseitiger Krone. Das Manufakturkaliber Heuer 02 hingegen kommt seither für Versionen der Monaco zum Einsatz, die eine rechtsseitige Krone besitzen.

TAG Heuer stellte 2024 mit der Split-Seconds Chronograph eine Variante der Monaco vor, mit der ihr Träger dank Rattrapante-Funktion zwei separate Zeitintervalle gleichzeitig messen kann. In diesen 135.000 EUR teuren Uhren tickt das Manufakturkaliber TH81-00

 

Quelle: uhrencosmos.com, Boris Hächler, chrono24.com

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