Alain Silberstein Geschichte des legendären französischen Design Uhrmachers
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Alain Silberstein, ein französischer Architekt, der zum Uhrmacher wurde, revolutionierte die Uhrmacherkunst mit kühnen Farben und geometrischen Designs.
Seine 1987 gegründete Marke produzierte ikonische Modelle wie die Krono Bauhaus, bevor sie 2012 geschlossen wurde.
Silbersteins Kooperationen mit MB&F und Louis Erard ließen sein Vermächtnis wieder aufleben und festigten seinen Kultstatus unter Sammlern.
Heute sind seine Uhren heiß begehrt und werden sowohl als mechanische Zeitmesser als auch als tragbare Kunstwerke geschätzt.
In der Welt der Haute Horlogerie hat Tradition oft höchste Priorität. Schweizer und deutsche Manufakturen werden für ihr Erbe, ihre technische Meisterschaft und ihre Hingabe an jahrhundertealte Handwerkskunst gefeiert. Doch immer wieder tritt ein Visionär auf, der es wagt, Konventionen in Frage zu stellen und die Regeln des Designs neu zu schreiben. Eine solche Persönlichkeit ist Alain Silberstein, ein studierter Architekt, der der Uhrmacherkunst in den späten 1980er-Jahren eine kühne neue Perspektive eröffnete.
Anstatt den etablierten Konventionen schlichter Eleganz oder mechanischer Konservativität zu folgen, machte Silberstein die Armbanduhr zu einer Leinwand für künstlerischen Ausdruck. Seine Kreationen, sofort erkennbar an ihren leuchtenden Farben, verspielten geometrischen Formen und vom Bauhaus inspirierten Linien, verwischten die Grenzen zwischen funktionaler Zeitmessung und tragbarer Kunst. Für Sammler und Liebhaber gilt Alain Silberstein als seltenes Beispiel einer Marke, die Designinnovation erfolgreich mit traditioneller Schweizer Uhrmacherkunst verband und so ein ebenso unverwechselbares wie einflussreiches Erbe hinterließ.
Der Gründer: Alain Silberstein
Alain Silberstein wurde 1950 in Besançon, dem historischen Zentrum der französischen Uhrmacherkunst, geboren. Aufgewachsen in einer Stadt, in der die Uhrmacherkunst seit Langem zum kulturellen Leben gehörte, kam er von klein auf mit feinster Handwerkskunst in Berührung. Doch seine frühen Ambitionen führten ihn in eine andere Richtung. Silberstein studierte Innenarchitektur und Design und schloss sein Architekturstudium in den 1970er-Jahren ab. Diese Ausbildung schärfte seinen Blick für Struktur, Proportion und das Verhältnis von Form und Funktion. Anders als viele traditionelle Uhrmacher, die sich der Uhrmacherei durch eine Lehre und technische Meisterschaft annäherten, brachte Silberstein die Denkweise eines Designers mit und sah Uhren sowohl als mechanische Instrumente als auch als ästhetische Ausdrucksformen.
Über ein Jahrzehnt arbeitete er als Innenarchitekt und entwickelte dabei eine tiefe Wertschätzung für modernistische Prinzipien. Seine Einflüsse reichten vom strengen Funktionalismus des Bauhauses bis zur Verspieltheit des postmodernen Designs. Bewegungen wie De Stijl und die Werke von Künstlern wie Piet Mondrian weckten seine Faszination für Primärfarben und geometrische Reduktion. Diese Elemente sollten später am Handgelenk in Form von leuchtend roten, gelben und blauen Zeigern in Dreiecks-, Kreis- und Quadratform wiederkehren. Für Silberstein ging es bei einem Zifferblatt nie nur um Ablesbarkeit, sondern auch um die Schaffung eines visuellen Dialogs zwischen Farbe, Form und Bewegung.
Der Wechsel von der Architektur zur Uhrmacherei wurde sowohl durch Umstände als auch durch Leidenschaft bedingt. In den 1980er-Jahren erholten sich die Schweizer und französische Uhrenindustrie noch von der Quarzkrise, einer Zeit, in der viele traditionsreiche Manufakturen darum kämpften, ihre Identität neu zu definieren. Für Silberstein eröffnete dieses Klima der Unsicherheit neue Möglichkeiten. Er glaubte, mechanische Uhren könnten nicht durch das Kopieren der Vergangenheit überleben, sondern durch Kreativität und Individualität. Seine Vision war, dass eine Uhr mehr sein könnte als ein Instrument zur Zeitmessung; sie könnte ein Objekt sein, das Emotionen weckt, ein tragbares Stück zeitgenössischer Kunst.
Diese Überzeugung führte ihn schließlich 1987 zur Gründung seiner eigenen Marke. Inspiriert von seiner Architekturausbildung wandte er die gleichen Prinzipien von Linie, Volumen und Proportion auf seine Uhrengehäuse an und behandelte das Zifferblatt wie eine Miniaturleinwand. Das Ergebnis war eine radikal andere Ästhetik, die sich sofort von den konservativen Designs der Schweiz und Deutschlands abhob. Alain Silberstein war nicht nur Uhrmacher, sondern Designer, der Kunst und Verspieltheit in eine Branche einbrachte, die diese Qualitäten oft der Tradition unterordnete.
Die Geburtsstunde der Marke (1987)
1987 gründete Alain Silberstein seine eigene Uhrmacherwerkstatt in Besançon, seiner französischen Geburtsstadt. Anders als die großen Manufakturen der Schweiz oder Deutschlands war sein Atelier klein und unabhängig, doch sein Ziel war ambitioniert. Silberstein wollte der Welt der Uhrmacherei eine völlig neue Perspektive eröffnen und Schweizer Uhrmacherkunst mit einer unverwechselbar künstlerischen Formensprache verbinden.
Schon die erste Kollektion zeigte, wie kühn seine Vision war. Während die meisten Luxusuhren damals klassische Zifferblätter, gedeckte Farben und dezente Gehäuse bevorzugten, präsentierte Silberstein etwas radikal anderes. Seine Designs zeichneten sich aus durch:
Primärfarben – leuchtend rote, blaue und gelbe Zeiger, die sofort ins Auge fielen.
Geometrische Formen – Dreiecke, Kreise und Rechtecke ersetzten traditionelle Zeigerformen.
Verspielte Gehäuseformen – zylindrische oder kantige Formen, die architektonische Prinzipien aufgriffen.
Unkonventionelle Details – Kronen, Drücker und sogar Armbänder waren mit ungewöhnlichen Details versehen.
Quelle: barringtonwatchwinders.com
3 Kommentare
Wo gibt es Alain Silberstein und Meistersinger Uhren in der Schweiz.Danke für Infos
Betreffend Wanduhr Alain Silberstein Mural optimaler Zustand wäre Ei Intessent gesucht /Haushaltauflösung.Danke für Infos
Betreffend Wanduhr Alain Silberstein Mural optimaler Zustand wäre Ei Intessent gesucht /Haushaltauflösung.Danke für Infos