
Uhrmachergenie Francois Czapek erster Partner bei Patek Philippe
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Francois Czapek - Schweizer Uhrenhersteller tschechisch-polnischer Abstammung.
Franciszek Czapek (tschechisch: František Čapek, Französisch: François Czapek) war ein Uhrmacher, und Partner von Antoni Norbert Patek de Prawdzic in Patek, Czapek & Co..
Czapek war eine eingebürgerte Pole von tschechischer Herkunft. Er wurde am 4. April 1811 in Semonice (jetzt Teil von Jaroměř), Böhmen geboren. Er war der Sohn von Jan Czapek und Catherine Walaschek.
Franciszek nahm teil an der polnischen Novemberaufstand als Soldat der Nationalgarde, in Warschau. Am 1. Juli 1832 kam er in Genf, wo er seinen Namen änderte, in François Czapek.
Kurz darauf gründete er die Firma Czapek & Moreau, zusammen mit einem gewissen Moreau, von Versoix. Am 22. Oktober 1836 heiratete in Versoix Marie Gevril de Carouge, die Tochter des Uhrmachers Jonas Pierre François Gevril de Carouge (1777-1854). 1. Mai 1839 gründete er die Uhrenmanufaktur Patek, Czapek & Co. in Genf mit dem Geschäftsmann und Adligen Antoine Norbert Graf de Patek und einem dritten Geschäftspartner vermutlich Herrn Moreau.
Paragraph 5 der Vereinbarung erklärte, dass Czapek 100 Franken monatlich erhielt, und den Gewin gleichmäßig unter den drei Gesellschaftern aufgeteilt wurde. Während die ersten vierzehn Monaten der Firma, scheint es, dass Patek und Czapek allein gearbeitet haben, vielleicht durch eine oder zwei Arbeiter unterstützt.
Sie kauften Rohwerke, "Blancs" , genannt und Uhrengehäuse von spezialisierten Hersteller . Czapek's war der Finisseur, was bedeutet, dass er verantworlich war für die veredelung, anpassung, einschalen und endkontrolle. Ab Juli 1840 könnte das Unternehmen ein halbes Dutzend Arbeiter beschäftigen. Mehrere waren Polen: Lilpop von Warschau, Henryk Majewski aus Lwów,; Siedlecki und Friedlein von Kraków.
Etwa 200 Uhren wurden im Jahr hergestellt. Aufgrund von Differenzen zwischen beiden wird die Zusammenarbeit jedoch nicht weitergeführt, die Partnerschaft dauerte nur 6 Jahre.
Czapek & Cie
Franciszek Czapek gründete seine eigene Firma im Jahre 1845 unter dem Namen Czapek & Cie mit Geschäftspartner Juliusz Gruzewski (1808-1865), ein Held der Aufstand von 1830 (nachdem blieb in der Politik aktiv, im Jahre 1863 wurde er offizieller Vertreter in der Schweiz der polnischen nationalen Regierung, verantwortlich für den Kauf und den Transport von Waffen nach Polen).
Beide Männer waren protestantisch, das war selten in der größtenteils katholischen Gemeinde von polnischen Emigranten in der Schweiz. Viele der polnischen Kunden blieben das Geschäft von Czapek treu, man glaubten nicht das mit der kunft von der Französe Jean-Adrien Philippe der Firma Patek & Co. ein echte polnische Nationale Manufaktur, wurde was Antoine Norbert de Patek beabsichtigt hatte.
Viele von Czapeks Uhren wurden für den polnischen Markt hergestellt und wiesen häufig Gehäuse auf, die mit Porträts oder Szenen mit Gedenk-, historischem oder religiösem Charakter verziert waren. Gegen 1854 gründete Czapek ein Geschäft in Warschau und im Jahr 1860 gründete er eine Tochterfirma am Place Vendôme in Paris. Juliusz Gruzewski freundliche Beziehungen zu Napoleon III (1808-1873) der Französische Kaiser von 1852 bis 1870 machte es vermutlich das die Firma Czapek zum Lieferant von den kaiserlichen Hof wurde. Aus unbekannten Gründen wurde das Unternehmen rund 1869 liquidiert.
Im Jahr 1895 erklärte die "Große Illustrierte polnischen Enzyklopädie" dass Franciszek Czapek in Armut un unbekannten Todesdatum gestorben war. Franciszek Czapek war der Autor des ersten Buches über die Uhrmacherkunst jemals in der polnischen Sprache, (Słów kilka o Zegarmistrzowstwie ku użytku zegarmistrzów i publiczności), es wurde im Jahre 1850 in Leipzig gedruckt
Portrait der wieder gegründeten Uhrenmarke Czapek
In bester Tradition
Eine große Geschichte, anspruchsvolle Uhren und ehrgeizige Ziele: Die wiedergegründete Uhrenmarke Czapek tritt an, um an frühe Erfolge anzuknüpfen – inspiriert von den Taschenuhren des einstigen Firmengründers.
Kenner wissen um eine frühe Verbindung mit Patek Philippe: Der tschechisch-polnische Uhrmacher Franciszek – später François – Czapek hatte nach seiner Flucht aus seiner böhmischen Heimat in die Schweiz eine Uhrenfirma eröffnet und sich 1839 mit seinem Landsmann Antoine Norbert de Patek zusammengetan. Die beiden Männer gründeten die Firma Patek, Czapek & Cie. in Genf und schufen innerhalb von sechs Jahren einige außergewöhnliche Taschenuhren.
Steile Karriere
Dann aber trennten sich ihre Wege. Patek ging mit seinem Kollegen Jean Adrien Philippe eine Partnerschaft ein und benannte das Unternehmen ab 1851 in Patek, Philippe & Cie. um.
François Czapek gründete die Firma Czapek & Cie. und machte eine steile Karriere. Er wurde zum Lieferanten des französischen Königshofes, unterhielt Niederlassungen in Genf, Warschau und am Place Vendôme in Paris. Doch die Geschichte endete abrupt: 1869 verschwand Czapek spurlos, die Firma wurde aus den Registern gelöscht. Der Verbleib des Uhrmachers ist bis heute ungeklärt, sein Name geriet in Vergessenheit.
Erbe neu belebt
Vor einigen Jahren traten einige Männer an, sein Erbe neu zu beleben: der Kunsthändler Harry Guhl, der Uhrenexperte Xavier de Roquemaurel, der Uhrmacher Sébastien Follonier sowie Patrick Czapek, ein Nachfahre der polnischen Familie.
Die Initiative ging von Harry Guhl aus, der die Marke Czapek 2008 registrieren ließ. Nach erfolgreichem Crowdfunding startete er die Marke Czapek & Cie. 2015 gemeinsam mit seinen Partnern und präsentierte die ersten Modelle, die sich an Czapeks historische Taschenuhren anlehnen.
Das stieß auf wohlwollende Aufmerksamkeit: 2016 erhielt das Premierenmodell Quai des Bergues den Publikumspreis des Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG). Dieses Modell ist von einer Taschenuhr aus dem Jahr 1850 inspiriert, die Stil und Werte des Urvaters in Bezug auf klare Ästhetik und elegante Typografie perfekt verkörperte.
Die neuzeitliche Interpretation besitzt allerhand klassische Attribute: In einem 42,5 Millimeter großen Roségoldgehäuse ist ein weißes Emaille-Zifferblatt untergebracht, darunter arbeitet das Handaufzugskaliber SXH1, das Czapek in Zusammenarbeit mit Konstrukteur Jean-François Mojon entwickelt hat, der mit seiner Firma Chronode in Le Locle auch komplette Serien von Werken und Modulen produzieren kann. Dank zweier Federhäuser, kombiniert mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde, kommt das Handaufzugswerk auf eine Gangreserve von 169 Stunden, also stolze sieben Tage.
Die horizontale Manufaktur
Die freimütige Kommunikation über die Zusammenarbeit mit Zulieferern ist Politik der Marke: «Wir nennen dieses Konzept ‹horizontale Manufaktur› oder auch ‹Etablissage› und folgen damit dem ursprünglichen Prinzip der Schweizer Uhrmacherei », erklärt CEO de Roquemaurel. Derzeit sind zehn Mitarbeiter für die Uhrenmarke tätig, zwei davon Uhrmacher, die in den eigenen Ateliers in Le Locle die zugelieferten Komponenten verbauen und die Uhren fertigstellen.
Die Kollektion wird stetig weiterentwickelt: 2017 lancierte Czapek die zweite Linie Place Vendôme, eine Handaufzugsuhr mit Tourbillon und der Anzeige einer zweiten Zeitzone. Auch dieses Uhrwerk, das Kaliber SXH2, stammt von Chronode.
2018 folgte der Chronograph «Faubourg de Cracovie», der sich in der Redaktion als klassisch gestaltetes Modell mit sauber proportionierten 41,5 mm Durchmesser vorstellt. Dessen Automatikwerk SXH3 mit integrierter Chronographenfunktion stammt von Vaucher und ist mit Schaltradsteuerung und vertikaler Kupplung ausgestattet.
Der nächste Schritt
Die nächste Neuheit kommt im Sommer 2020: Czapek stellt mit dem Kaliber SXH5 ein eigenes Automatikwerk mit Mikrorotor vor. Neben modernen Konstruktionsdetails betont man die Verbundenheit zur klassischen Uhrmacherkunst des 19. Jahrhunderts.
All das ist ganz im Sinne von François Czapek, darüber sind sich die heutigen Firmeninhaber einig. Seinem Erbe wollen sie auch weiterhin treu bleiben, wie Xavier de Roquemaurel verrät: «Unsere Vision ist es, dem Stil des Gründers und seiner Suche nach zeitloser Schönheit treu zu bleiben. Aus diesem Grunde reservieren wir in unseren Kreativ-Meetings immer einen freien Platz für François Czapek, so als ob er noch immer bei uns wäre