Ein Flugzeug der 40er Jahre am Handgelenk: die MB&F Horological Machine No. 9 'Flow' - Sammler-Uhren

Ein Flugzeug der 40er Jahre am Handgelenk: die MB&F Horological Machine No. 9 'Flow'

Die Horological Machines von MB&F, deren neunte die neunte ist, sind so weit von konventionellen Uhren und Uhrmacherkunst entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann. Seit der Veröffentlichung der ersten Maschine (HM1 debütierte 2007) sind die Horological Machines in einer verwirrenden Vielfalt an Formen und Inspirationen erschienen, von der bauchigen Konvexität der HM3 „Frog“ über die untertassenförmige HM7 „Aquapod“ bis hin zur neuesten, vom Automobilbau inspirierten HM8 „Can Am“.

Jede der Maschinen ist im Wesentlichen ein Akt uhrmacherischer Dekonstruktion und Neuschöpfung – die Elemente einer traditionellen Armbanduhr werden neu konstruiert, um eine neue Art von Zeitanzeigegerät zu schaffen, das gleichzeitig als am Handgelenk tragbare Kunst dient.

MB&F produziert hohe Uhrmacherkunst, doch die Maschinen sind auch bewusst verspielt und sollen eine gewisse nostalgische Ehrfurcht vor der Fantasie eines Kindes hervorrufen. Die neueste Horological Machine, die „Flow“, zelebriert die visuelle Poesie stromlinienförmiger Autos und Flugzeuge der 1940er und 1950er Jahre, in einer Zeit, die, wie MB&F sagt, „lange bevor Windkanäle und CAD-Software ihre harte Logik aufzwangen und die Kreativität einschränkten.“

Grundgedanken und Konzept:


Die Designsprache von MB&F hat in den letzten 20 Jahren eine gewisse Reife erreicht, und die Formenvielfalt der HM9 strahlt eine gewisse Sicherheit aus, die langjährigen Beobachtern der Arbeit von MB&F vertraut sein dürfte. Die Uhrenmaschinen hatten schon immer einen Hauch von Science-Fiction-Flair, und die HM9 bildet da keine Ausnahme: Ihre beiden seitlichen Kapseln erinnern (für Star-Wars-Fans) ein wenig an die legendären Wolkenautos mit zwei Kapseln, die in „Das Imperium schlägt zurück“ um die fliegende Stadt Bespin flitzen.

Die Hauptinspirationsquelle der HM9 ist jedoch die Automobilwelt – Science-Fiction-Fans mögen in der HM9 Anklänge an Star Wars finden, Automobilenthusiasten werden sich aber auch stark von frühen Stromlinienform-Versuchen inspirieren lassen, wie etwa Buckminster Fullers Dymaxion-Auto (das die „Rollphase“ eines Land-Luft-Fahrzeugs darstellen sollte) oder konventionelleren, heute klassischen Automobilen wie Pontiacs Streamliner, der 1942 debütierte.

Man erwartet von jeder Uhrmacherei, dass sie sozusagen symbolisch mehrdeutig ist, und die HM9 erinnert sicherlich an unzählige Designs aus der realen und fiktiven Welt, ist aber auch eine der mechanisch anspruchsvollsten Uhren. Jede der beiden seitlichen Gondeln beherbergt eine separate Unruh und Hemmung, während die zentrale Gondel das Federhaus sowie ein Differenzial beherbergt, das den Gang der beiden unabhängigen Unruhwellen mittelt und ein einziges Signal für die Zeitanzeige erzeugt.

In Armbanduhren wurde dieser Mechanismus erstmals von Philippe Dufour mit seiner Armbanduhr Duality entwickelt. MB&F verwendete eine Variante dieses Mechanismus (bei der die Tendenz der beiden Unruh, sich gegenseitig auszugleichen, eine höhere Ganggenauigkeit erzielen soll) erstmals in der Legacy Machine 2. Dies ist jedoch das erste Mal, dass er in einer Horological Machine zum Einsatz kommt.

Die HM9 wird in zwei Varianten erhältlich sein: Die Air-Version verfügt über ein dunkles Uhrwerk und ein Zifferblatt im Cockpit-Stil, während die Road-Version über ein rosévergoldetes Uhrwerk und ein Zifferblatt im Tachometer-Stil verfügt.

Die MB&F Horological Machine No. 9 "Flow" (HM9) ist eine Uhr wie keine andere – eine Verschmelzung von Art Deco, Luftfahrt der 1940er, und futuristischer Mikromechanik. Sie sieht aus wie ein Raumgleiter, funktioniert wie ein High-End-Zeitmesser und fühlt sich an wie tragbare Skulptur.


MB&F HM9 "Flow" – Technischer Überblick

Uhrwerk & Komplikationen

  • Uhrwerk: Manufaktur-Handaufzug, 301 Bauteile

  • Komplikationen:

    • Duales, unabhängiges fliegendes Balancier-System

    • Differenzial zur Synchronisierung beider Hemmungen

    • Horizontale Zeitanzeige über Prismengetriebe

  • Gangreserve: ca. 45 Stunden

  • Frequenz: 2 × 2,5 Hz (18.000 A/h)

  • Limitierung: Je nach Version 33–50 Stück


Design – „Flow“ = Skulptur in Bewegung

  • Form: Inspiriert von Strömungslinien alter Flugzeuge und Autos (z. B. Mercedes W196, Art Deco-Flugzeuge)

  • Gehäusematerialien: Titan Grad 5 (poliert oder sandgestrahlt)

  • Saphirglas: Drei große Glaskuppeln – vorn für die Zeitanzeige, seitlich für die Unruhen

  • Maße: 57 mm breit, 47 mm lang, 23 mm hoch – gewaltig, aber ergonomisch

🛩️ Zwei „Turbinengehäuse“ links und rechts = die zwei Unruhen, verbunden über Zentralkörper mit Zeitmodul.


Mechanik der Doppelkraft

  • Zwei komplett unabhängige Regulierorgane (je eine Unruh mit Hemmung)

  • Gekoppelt über ein mechanisches Differenzial, das die Gangwerte durchschnittlich zusammenführt

  • Idee: Verbesserung der Gangstabilität durch Redundanz + Mittelwertbildung


Zeitanzeige

  • Die Uhrzeit wird horizontal abgelesen auf einem kleinen Zylinder mit rotierendem Zahlenring

  • Zeitmodul ist über ein konisches Getriebe mit dem Werk verbunden


Preis & Verfügbarkeit

  • Originalpreis: ca. 170.000–190.000 €

  • Limitierte Editionen:

    • "Flow Air" → mit betont technischer Ausstrahlung

    • "Flow Road" → mit „Motorhaube“ über einem Fake-Tourbillon

    • Saphirglas-Editionen (HM9 Sapphire Vision / SV) → ca. 400.000 €

  • Extrem limitiert und begehrt bei Sammlern


Zitat von MB&F-Gründer Maximilian Büsser:

„Die HM9 war wie ein Wahnsinnsprojekt aus meiner Kindheit: Flugzeuge, Autos, Technik – alles in einem lebendigen Objekt.“

Quelle: KI, WatchWiki, hodinkee.com

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