Zeitanzeige durch Stahlkugeln: die Christophe Claret: X-TREM-1 - Sammler-Uhren

Zeitanzeige durch Stahlkugeln: die Christophe Claret: X-TREM-1

Christophe Claret: X-TREM-1

Auf den relevanten Messen SIHH und Baselworld werden immer wieder beeindruckende Uhren vorgestellt. Im letzten Jahr hatte ich große Mühe zu entscheiden, welche nun wirklich die beeindruckendsten waren. Ein typischer Fall von „Reizüberflutung“ vermutlich. Jetzt, ein paar Monate später, kann ich jedoch sagen, dass eine Uhr tatsächlich einen besonders tiefen Eindruck hinterlassen hat.Ich spreche von der X-TREM-1 von Christophe Claret. Claret hat diese Uhr kurz vor der Baselworld in einem Video vorgestellt, doch wurde darin mit keinem Wort erwähnt, wie die Uhr funktioniert! Meine Vermutung war, dass sie die Zeit mittels Magnetkraft anzeigt, und das ist auch tatsächlich der Fall. Dies allein reicht schon aus, um die Uhr eindrucksvoll aus der Masse herausstechen zu lassen, doch hinzu kommt noch eine weitere herausragende Eigenschaft...

Während viele komplizierte Uhren ihrer Abmessungen wegen im täglichen Leben auch kompliziert zu tragen sind, zeichnet sich die X-TREM-1 durch allerhöchsten Komfort am Handgelenk aus! Sie ist leicht, sogar sehr leicht. Und dank ihrer rechteckigen Form mit dem geschwungenen Profil sitzt sie einfach perfekt.
Die Abmessungen – 40,80 Millimeter breit, 56,80 Millimeter von einem Bandanstoß zum anderen und 15 Millimeter hoch – hören sich irgendwie ziemlich groß an. Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass sich diese Uhr ganz ausgezeichnet trägt. Sie ist extrem komfortabel und am Handgelenk besonders attraktiv. Wie viel sie genau wiegt, weiß ich nicht, doch ihre Leichtigkeit hat mich sowohl beim Halten in der Hand als auch am Arm erstaunt. Diese Eigenschaft trägt auch eine Menge zu dem überragenden Tragegefühl bei.Die X-TREM-1 verfügt über ein einminütiges fliegendes Tourbillon, das dank seiner 30-Grad-Neigung für den Träger der Uhr besser zu sehen ist. Doppelte keramische Kugellager erhöhen die Stoßfestigkeit des Tourbillons. Die Unruh oszilliert mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (3Hz). Die X-TREM-1 steckt voller fantastischer Details und Innovationen, zu denen etwa die beiden Federhäuser zählen.

Nicht, dass zwei Federhäuser an sich schon eine Innovation wären, doch in diesem Fall liefert das eine Federhaus die Energie für das Tourbillon, während das andere die Anzeigen für die Stunden und Minuten antreibt. Die beiden Federhäuser sind die Voraussetzung für die Nutzung der geheimnisvollen Stunden- und Minutenanzeigen an den beiden Gehäuseflanken. Die Zeit wird mittels ausgehöhlter Stahlkugeln angezeigt, die in zwei zylindrischen Saphirröhrchen 23 Millimeter nach oben und unten gleiten. Diese hohlen Metallkugeln werden von zwei Magneten bewegt, die auf Doppelschienen zu beiden Seiten entlanggezogen werden, und sie haben keinerlei mechanische Verbindung mit dem Uhrwerk.
Das Gehäuse besteht aus PVD-beschichtetem Titan und Weiß- oder Rotgold beziehungsweise Platin und wird in einer limitierten Auflage von acht Exemplaren pro Modell hergestellt. Aufzug und Zeiteinstellung werden am Gehäuseboden mithilfe von hochklappbaren, drehbaren Bügeln vorgenommen.
Das Räderwerk für die Zeitmessung wird vom Tourbillon reguliert, während das Räderwerk für die Zeitanzeige von einer speziellen Hemmung reguliert wird, die die relevanten Informationen vom Zeitmessungsräderwerk erhält. Dabei gibt ein Hebel alle 25 Sekunden einen Zahn des Ankerrads des Zeitanzeigenräderwerks frei. Der Hebel selbst wird von einem Nocken angetrieben, der mit dem Zeitmessungsräderwerk verbunden ist. Kurz gesagt: Ja, es wurde alles getan, um sicherzustellen, dass diese Uhr so präzise wie möglich geht.Ich könnte jetzt noch mehr technische Details hervorheben, doch reicht es zu versichern, dass diese Uhr technisch sowie mechanisch extrem präzise ist.

Die Stunden und Minuten werden allerdings letztendlich durch zwei schwebende Kugeln angezeigt, und die Zeit lässt sich nur annäherungsweise ablesen. Auf dem Foto unten ist es ungefähr 4:39 Uhr. Das Tourbillon dient gleichzeitig auch als Sekundenanzeige, weil es eine Umdrehung pro Minute vollführt (einminütiges fliegendes Tourbillon).

Die Christophe Claret X-TREM-1 ist eine radikale, futuristische Haute-Horlogerie-Kreation – eine Uhr, die mit traditionellen Konzepten bricht und Zeit auf magische Weise darstellt: mittels schwebender Magnetkugeln!


Christophe Claret X-TREM-1 – Überblick

Technische Daten:

  • Uhrwerk: Kaliber FLY11, Handaufzug mit fliegendem Tourbillon

  • Komplikationen:

    • Fliegendes Tourbillon mit 30° Neigung

    • Magnetische Stunden- & Minutenanzeige mit zwei hohlen Stahlkugeln in Saphirröhren

    • Gangreserveanzeige (50 Std.)

  • Gangreserve: 50 Stunden

  • Gehäusegröße: ca. 40.8 x 56.8 mm, Höhe: 15 mm

  • Materialien: Titan, Gold, Platin, sogar Saphirglasgehäuse (bei Sondermodellen)

  • Limitierung: Je nach Version zwischen 8–20 Stück weltweit


Wie funktioniert die „schwebende Zeit“?

  • Zwei hohle Stahlkugeln (links = Stunden, rechts = Minuten) bewegen sich völlig berührungsfrei in seitlichen Saphirröhren.

  • Die Bewegung erfolgt durch Magnetfelder, erzeugt von unsichtbaren Magneten unter dem Zifferblatt – gekoppelt mit flexiblen Fäden aus ultrafeinem Spezialmaterial.

  • Die Kugeln wirken schwebend, fast telekinetisch – ein spektakulärer Effekt!

Uhren und Magnete?
Normalerweise tabu! Doch Christophe Claret umgeht die Probleme durch sorgfältige Abschirmung und Trennung der magnetischen Anzeige vom Tourbillon und Werk.


Design & Ästhetik

  • Avantgardistisches Design – wie ein Raumschiff fürs Handgelenk

  • Extreme Dreidimensionalität: Tourbillon ragt geneigt aus dem Werk heraus

  • Gehäuse oft mit transparenten Brücken, skelettierten Bauteilen, High-Tech-Materialien

  • Individualisierung auf Kundenwunsch möglich


Preis & Sammlerwert

  • Preis: ab ca. 275.000 €, je nach Edition bis über 450.000 €

  • Status: Extrem selten, für Hardcore-Sammler futuristischer Komplikationen

  • Konkurrenzlos im Bereich „magnetisch schwebender Zeitanzeige“


Zitat von Christophe Claret:

„Ich wollte eine Uhr schaffen, die mit der Illusion spielt – wie ein Zaubertrick, nur mechanisch.“


Quelle: watchtime.net, Frank Geelen, KI
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