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Sammler-Uhren

Löbner Berlin Heuer Semikrograph Rattrapante Stoppuhr WK 1 ca. 1915

Löbner Berlin Heuer Semikrograph Rattrapante Stoppuhr WK 1 ca. 1915

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Heuer Löbner / Berlin Semikrograph Rattrapanten Stoppuhr Kurzzeitmesser aus dem 1. Weltkrieg, ca. 1915

Was ist ein Semikrograph?

Der Begriff Semikrograph ist ein Kunstwort, das sich aus dem lateinischen semi=halb, dem griechischen mikro=klein und dem ebenfalls griechischen graph=Schrift zusammensetzt. Man versteht darunter eine Stoppuhr mit einem Skalenteilungswert von 0,02 (1/50) Sekunden.

Um Fünfzigstel Sekunden zu messen, muss die Unruhe der Uhr 50 Halbschwingungen pro Sekunde ausführen. Das entspricht einer Frequenz von 25 Hertz und ist damit 10 mal schneller als eine normale Taschenuhrunruhe, welche mit 2,5 Hertz schwingt. Die Bewegungen der Unruhe sind deshalb für das menschliche Auge nicht mehr erfassbar. 

Doppelt so schnell sind die Schwingungen eines Mikrographen mit 50 Hz = 100 Halbschwingungen pro Sekunde. Mit ihm lassen sich theoratisch 1/100 Sekunden messen. Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit des Menschen zu beachten, die im Zehntelsekundenbereich liegt. Das bedeutet, dass die hohe Genauigkeit dieser Stoppuhren bei manueller Betätigung nicht nutzbar ist. Deshalb kommen die meisten Stoppuhren mit einer Zehntelsekundenteilung aus.

Der Werkaufbau eines Semikrographen ähnelt dem eines Schaltradchronographen. Damit das Werk nicht vorzeitig abläuft, wird die Unruhe mit einem kleinen Starthebel bei der "4" angeworfen. Dieser Hebel greift bei dem hier gezeigten Werk auf den Umfang der Hebelscheibe.

Semikrographen sind oft mit einem Schleppzeiger ausgestattet, der das Stoppen von Zwischenzeiten ermöglicht. Im nebenstehenden Bild hat der Sekundenzeiger (blau) das Zifferblatt bereits dreimal umrundet (3x6 sec) und steht auf einer Sekunde und 18/50. Der Schleppzeiger (goldfarben) wurde bei 26/50 angehalten.

Stoppuhren dieser Bauart wurden in einem Etui aus Blech aufbewahrt, das sie auf dem Weg zum Sportplatz oder ins Feld schützen sollte. Vor dem Gebrauch muss der Haltebügel aufgeklappt und die Uhr entnommen werden.


Beschreibung:

interessante Heuer Kurzzeitstoppuhr mit Ratrappantefunktion, F.L. Löbner, sog. Semikrograph, ca. 1915

Gehäusedurchmesser: 58mm, ca. 127g, brüniertes Eisengehäuse, innen nummeriert 83542, außen nummeriert und bezeichnet 2/F68

Ankerwerk von feinster Qualität, vermutlich hergestellt von Heuer, da der Semikrograph von Heuer patentiert wurde, sehr schön erhaltenes Emaillezifferblatt, bezeichnet F.L. Löbner Berlin W, Semikrograph, Schweizer Patentnummer 73392/93, funktionstüchtig 

Für die militärische Nutzung spricht auch das schwarze Gunmetall Gehäuse

Diese Kurzzeitstoppuhren wurden überwiegend für militärische Kurzzeitmessung verwendet und u.a. auch an das deutsche Militär geliefert. Der seltene Semikrograph macht eine volle Umdrehung in nur 6 Sekunden, was die Messung von Zehntel- und Fünfzigstelsekunden ermöglicht (wichtig für die Artillerie!), mit der Rattrapantenfunktion sind Zwischenzeiten möglich zu messen

 

Das herrliche Stück Uhrengeschichte läuft an und durch (Ganggenauigkeit nicht geprüft, Zeitpunkt der letzten Revision nicht bekannt)

EZ: 1 - 2 - guter Sammlerzustand! Wenig erkennbare Alters- oder Gebrauchsspuren, Zifferblatt unrestauriert besterhalten, läuft und funktioniert 


Geschichte der Heuer Präzisions Uhrenmanufaktur (Quelle: Watchwiki):

Heuer, Edouard

 

 


Edouard Heuer

Inserate Edouard_Heuer im Blatt der Féderation de l'Industrie Horlogère Suisse (FH) von 30. September 1900

Schweizer Uhrmacher

Edouard Heuer wurde 1840 als Sohn eines Schuhmachers in Brügg, Kanton Bern, geboren.

1860 gründete er die Uhrenmanufaktur Heuer in Saint-Imier im Schweizer Jura. 1864 übersiedelte er mit der Firma nach Biel. Bereits 1876 gründet er eine Zweigstelle in London.

Edouard Heuer wagt sich als erste Uhrmacher an die Serienproduktion von Chronographen. Seine Grundüberlegung dabei ist, Chronographen technisch einfacher und somit auch billiger herstellen zu können. Sein Augenmerk galt vor allem der Vereinfachung der bislang üblichen Kupplung für den Chronographenmechanismus. Dieser bestand aus etlichen Komponenten, deren Herstellung, Feinbearbeitung und Montage einen erheblichen Kostenfaktor darstellten.

Der von ihm entwickelte sogenannte Schwingtrieb ist ein nicht minder wirkungsvolles Modul: eine beweglich montierte Welle mit zwei Ritzeln. Das eine Ritzel steht im ständigen Eingriff mit dem Sekundenrad des Uhrwerks, während das gegenüberliegende nach Betätigung des Start-Drückers und einem kurzen Schwenk in das Chronographen-Zentrumsrad greift. Dadurch besteht die Verbindung, und der Chronograph läuft.

Durch einen weiteren Knopfdruck wird der Schwingtrieb wieder vom Zentrumsrad wegbewegt und der Chronograph hält an. Für diese Entwicklung erteilte die Behörde des Pariser "Bureau de la Propriété Industrielle" am 3. Mai 1887 ein Patent. Dieses Prinzip findet bis heute zum Beispiel bei dem bekannten Automatik-Kaliber Valjoux 7750 Anwendung.

Ab 1880 stellte Edouard Heuer als erster Uhrmacher Chronographen in Serienproduktion her.

Edouard Heuer verstarb am 30. April 1892.

Am 1. Januar 1964 fusionieren die Uhrenmanufaktur Heuer und die Leonidas Watch FactorySaint-Imier zu der Heuer-Leonidas.

1985 erfolgt der Zusammenschluss mit der Techniques d'Avant Garde TAG-Gruppe und damit verbunden die Umbenennung in TAG Heuer

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