Racine Gallet
Racine Gallet seltene U-Boot Torpedo Laufzeit Artillerie Stoppuhr WK WW 2 iOVP
Racine Gallet seltene U-Boot Torpedo Laufzeit Artillerie Stoppuhr WK WW 2 iOVP
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Gegenstand der Auktion:
Orig. Racine / Gallet seltenes und gesuchtes Export Exemplar einer frühen Torpedo Laufzeituhr der alliierten Streitkräfte des 2. Weltkrieges mit typischer obenliegender indirekter Sekunde und Zwiebelkrone wie bei den Borduhren der Kriegsmarine Ende der 30er Jahre üblich, siehe Knirim S. 256ff
Achtung! Sie erhalten 2 orig. Racine / Gallet Stoppuhren desselben Modelles! Die beschriebene und auf den Fotos gezeigte plus eine vollständige, aber funktionsuntüchtige dazu als Ersatzteilspender für die Zukunft, beides geliefert in der orig. Gallet Papp Verpackung aus der Zeit
Die Schweizer Militär- und Präzissionsuhrenmanufaktur Racine / Gallet war und ist bekannt für seine extrem hochwertigen Chronographen und Stoppuhren, vor allem vor und während des 2. Weltkrieges. Nachdem Gallet im Gegensatz zu Junghans, Hanhart, Kienzle und Co ein Schweizer Hersteller war, hat diese Manufaktur neben der deutschen Wehrmacht natürlich auch die alliierten Weltkriegsgegener beliefert
Das erklärt die uns aktuell nicht nachvollziehbare Signatur ""IBEW" auf dem Gehäuseboden
Besonders selten und authentisch wird das seltene Stück durch das eigens für den U-Boot Einsatz entwicklete Zifferblatt mit genau auf die Torpedos abgestimmten Tachymetre Skala, beginnend bei 3000 Metern - dem maximalen Abstand eines U-Bootes vom anzugreifenden Schiff - dann herunterlaufend bis 0 Metern, also dem Torpedo Einschlag im Ziel. Hörte man nach Ablauf dieser Zeitspanne auf der Torpedo Lauftzeit Stopuhr keinen Anschlag, dann wußte der Komandant, dass er nicht getroffen hatte und nachladen mußte
Obenstehend ein paar Beispielfotos dieser ganz speziellen Torpedo Laufzeit Uhren aus der "Bibel der Militäruhren" von Konrad Knirim. Man erkennt deutlich, dass diese auf deutscher Seite auch von Junghans und Hanhart stammten (auf den Fotos ist eine Hanhart mit identischem Zifferblatt/Skalenaufbau nach Vorgabe der Kriegsmarine gezeigt)
Ein super seltenes Stück Militär- und Marine- Uhrengeschichte, wie es nur äusserst selten auf den Markt kommt, nochdazu mit Originalverpackung und inclusive vollständigem Ersatzteilspender!
Beschreibung:
Die 100% originale Torpedo Laufzeituhr, Stoppuhr weist die bei der Marine üblichen Maße auf: 50mm Gehäusedurchmesser, weisses Zifferblatt mit obenliegender, indirekter Sekunde, Zwiebelkronerone, seitlicher Schieber zum Start der Stoppfunktion, merkwürdigerweise wird diese durch den Schieber ausgelöst und nicht durch die Krone, diese stellt nur auf Null
Blitzsauberes, doppelt "Julius Racine" signiertes Werk mit 7 Rubinlagersteinen Zweideckeluhr gedrückt, der Deckel schließt absolut bündig und felsenfest
Gehäuseboden für uns aktuell nicht nachvollziehbar signiert "IBEW", "Local 1424" und "No. 4"
Die Stoppuhr ist voll funktionsfähig! Signiertes Werk blitzsauber, Gehäuse und Glas weisen kaumer kennbare Alters- oder Gebrauchsspuren, unrestauriertes Zifferblatt makellos
EZ: 2, bester Sammlerzustand, kaum erkennbare Alters- oder Gebrauchsspuren. Läßt sich weich aufziehen, läuft an und durch, Ganggenauigkeit nicht geprüft
Geschichte der Militär- und Präzissionsuhrenmanufaktur "Gallet / Racine" (Quelle: WatchWiki):
Gallet & Co
Schweizer Uhrenhersteller.
Der Anfang
Die Uhrenfirma "Gallet Genève 1466" feierte 2016 ihr 550-jähriges Bestehen, da ihr erster Uhrmacher Humbertus Gallet nachweisbar in Genf geboren wurde. Dennoch gibt es einige Fragwürdigkeiten, denn die Firma Gallet & Co wurde erst in 1825 in La Chaux-de-Fonds von Julien Gallet (1806–1849) gegründet. Es war aber eine ende von der Tradition, das Geschäft nach dem Familienpatriarchen zu benennen. Vorher war es noch Julien Gallet & Co oder Julien Gallet & Cie. Seit 1864 war die Firma vertreten in New York und Chicago, durch die Beziehung mit Jules Racine. In den USA entwickelt sich Gallet zu einer renommierten Uhrenmarke. Sie kreierte 1914 den ersten Armband-Chronographen und 1939/1939 die legendäre «Flight Officer»-Uhr, welche insbesondere von Präsident Harry S. Truman getragen wurde. Jules Racine war in 1979 noch immer als Importeur von Gallet Uhren tätig.
Als Julien Gallet verstarb führte Louise Gallet (1808–1865) führte das Unternehmen weiter mit Léon L. Gallet (1832–1899) und Lucien F. Gallet (1834–1879). Im Jahr 1855 kaufte Léon die Uhrenfabrik Grumbach & Co, komplett mit Fabrik und Ausrüstung, um den Bedarf für größere Fertigungskapazitäten zu decken. Mit dieser Vergrößerung des Arbeitsbereichs konnte Gallet viele Uhrmacher des Juras unter einem Dach zusammenbringen, um Europas steigende Nachfrage nach Uhren zu decken. Lucien gründete den ersten US-Standort des Unternehmens in Chicago in 1864 und kurz darauf folgte ein New Yorker Büro.
Zusammen mit Jules Racine, einem Cousin der in den USA lebenden Brüder Gallet, begann das Unternehmen mit der Expansion in den amerikanischen Markt. Léon Gallets Schwester Amanda hatte Jules Racine geheiratet. Die Marke Electa wurde verwendet für die feinste Uhren und war unter Kontrolle von Léon Gallet, ein teil dieser herstellung war noch in Genf. Am 1. November 1906 wird die "Société d'horlogerie Electa" in "Gallet & Co., Fabrique d'horlogerie Electa" umbenennt und in Gallet & Co eingegliedert. Später wurde "Electa" wieder verkauft an Rotherhams.
Amerika
Aufgrund der Vorliebe der amerikanischen Verbraucher für Produkte im Inland hat die Gallet Company zahlreiche neue Linien geschaffen, um dies zu ermöglichen. Ohne Uhren, die privat für etablierte Juweliergeschäfte gekennzeichnet waren, führte Gallet siebenunddreißig neue Marken ein. Während die Namen, die auf den Zifferblättern erscheinen, und das allgemeine Aussehen und die Funktion dieser Uhren auf den amerikanischen Geschmack zugeschnitten waren, wurden alle Gehäuse und Werke weiterhin in Gallet's La Chaux-Fonds-Werkstatt produziert.
Jede der zahlreichen Marken wurde auf eine andere Zielgruppe ausgerichtet. Niedrigpreisige Uhren wurden an den durchschnittlichen Arbeiter geliefert, sowie teure hochwertige und komplizierte Uhren in soliden Goldgehäusen für die Wohlhabenden. Gallet's feinste Taschenuhren, handgefertigt in der klassischen Schweizer Tradition und unter Beibehaltung des Familien-Flaggschiffs und der Electa-Namen, waren immer verfügbar.
Obwohl sie anfangs nicht erfolgreich waren, wurden 1895 die ersten Armbanduhren der Welt für den Massenkonsum in das amerikanische Angebot aufgenommen. Am Ende des 19. Jahrhunderts produzierte und verkaufte die Familie Gallet über 100.000 Uhren pro Jahr.
1883 heiratete Henriette Gallet (1860-1939), Tochter von Léon Gallet, Émile Courvoisier (1858-1937). Brüder Georges L. Gallet (1865–1946) heiratete Berthe Courvoisier (1868-1936), eine Schwester von Émile. Das Arbeitsverhältnis zwischen diesen beiden wichtigen Uhrenhersteller in La Chaux-de -Fonds wird familiär. Im Jahr 1883 zog Léon sich zurrück aus die Firma, der Söhne Gallet, Julien Gallet (2) (1862–1934) und Georges L. Gallet übernehmen das Geschäft wobei Georges auch beteiligt war in die Firma Courvoisier & Cie. Ausserdem war hat er die Kontrolle über die Electa-Werkstätten.
Ein andere wichtige Partner wurde die Firma von Albert Jeanneret die spätere Excelsior Park als zulieferant für Chronographenwerke und Stoppuhren. Ab 1896 werden Eisenbahny-Taschenuhren mit Chronometer-Uhrwerk und patentierte feinregulierung von Gallet unter dem Markennamen Interocean hergestellt und von Timothy Eaton (T. Eaton Department Store) für den Eisenbahngebrauch in Amerika vertrieben.
Im selben Jahr gewinnt Gallet eine Silbermedaille bei der Schweizerischen Landesausstellung in Genf. Ach die Ball Watch Company von Webster Clay Ball bezog Eisenbahnuhren von Gallet.
Bei einem besuch an New York in 1899 verstarb Léon Gallet, 67 jahre alt, sein Bruder Lucien war bereits in 1879 verstorben. Die familie Gallet war inzwischen sehr wohlhabend, beim versterben von Léon vermachte er 43.000 Franken an die Stadt La Chaux-de-Fonds, wovon 18.000 Franken Wohltätigkeit und 25.000 Franken für ein neues Museum. Er war genau informiert über die Idee von Maurice Picard, ein Uhrenmuseum zu realisieren Maurice Picard, das Musée International d’Horlogerie.
Gallet spendet über 100 hochkomplexe und wertvolle Gallet-, Electa- und Courvoisier-Uhren. Georges Gallet dient als Direktor des Museums für die nächsten zwanzig Jahre. 1905 erhält Gallet & Co ein Ehrendiplom beim Internationale Weltausstellung zu Lüttich.
Erster Weltkrieg
1914 gewinnt Gallet den Hauptpreis in der Kategorie Chronometer auf der Schweizerischen Landesausstellung in Bern. Die Produktion beginnt in Gallet's Electa-Werkstätten mit einer besonders hochwertigen Uhrenserie für wohlhabende Kunden der Laforge & Valentine Schmuckabteilung von Macy's New Yorker Laden. Alle unter dem Namen "Lifetime Series" hergestellten Uhren enthalten zwischen 21 und 23 Rubinen, bimetallische Temperaturkompensationsunruhe, Breguetspirale und eine Chronometergenauigkeit in sechs Positionen.
Doch der erste Weltkrieg zwingt Gallet, weniger luxuriöse Uhren zu produzieren, als liefert die Firma Hand- und Cockpit-Timer für die britische Luftwaffe während des Ersten Weltkriegs. Die Werke werden in Gallet's Electa-Workshop produziert und mit dem Electa-Namen markiert. Gallet liefert den britischen Streitkräften im Ersten Weltkrieg am Handgelenk getragene Chronographen.
Diese frühe Chronographen-Armbanduhr war eine offensichtliche Übergangsuhr. Während es technisch verfeinert und in der Größe von einem traditionellen Chronograp reduziert ist, behält es noch das dreiteilige Gehäuse, Porzellan-Email-Zifferblatt und die mittlere Knopfkrone seines größeren Vorgängers.
In 1917 gewinnt Gallet den 1. Platz für Chronometergenauigkeit am Kantons Observatorium in Neuenburg. Die Marke Elekta wurde in 1927 von Rotherhams übernommen.
1918-1939
Henri Jeanneret-Brehm beginnt unter dem Firmennamen Excelsior Park zu produzieren. Die englische Variante des französischen Wortes für "Park", abgeleitet von Jenneret-Brehms früherer Marke "Excelsior", wird auf Anregung von Gallet verwendet, um die Zusammenarbeit beider Unternehmen bei der Vermarktung des amerikanischen Konsumenten zu unterstützen. Die kooperative Beziehung von Excelsior Park und Gallet führt zur Entwicklung einer Reihe von Zeiterfassungsmechanismen, einschließlich des Kalibers 40. Diese neuen Chronographenwerke werden fast ausschließlich in Gallet und Excelsior Park Armbanduhren verwendet, mit einer kleinen Anzahl an Girard Perregaux und Zenith, soweit es die Produktion erlaubt.
1927 stellt Galletals einer der ersten Firmen die Armbanduhren "Regulator" und "Duo Dial" für den medizinischen und technischen Bereich vor. Die große untere untere Sekundenskala des rechteckigen "Duo-Dial" und die vorherrschende rückstellende Sekundenzeiger des "Regulator" modell vereinfachen die Berechnung der Herzfrequenz einer Person pro Minute. Die "Duo-Dial" wurde auch von anderen Firmen angeboten wie Rolex, Gruen, Longines, Alpina, Bulova und Hamilton.
Als der weltweite wirtschaftliche Abschwung der 1930er Jahre den internationalen Handel um bis zu zwei Drittel einbrechen ließ, wurde es für die Gallet Company plötzlich unrentabel, die Produktion vieler ihrer kürzlich gegründeten Marken fortzusetzen.
Gallet entschied sich stattdessen dafür, seine Bemühungen wieder auf sein primäres Spezialgebiet zu konzentrieren, das der Herstellung von hochwertigen professionellen Zeitmessern.
Als um 1935 der Zweite Weltkrieg bevorsteht, beginnt Gallet mit der Produktion von Armbanduhren, Bootsuhren mit 8-Tage-Uhrwerken und Militärstoppuhren für Großbritannien, Kanada und die USA.
Ein jahr später Gallet führt die ersten wasserdichten Gehäuse ein, um den empfindlichen Mechanismus der Chronographen-Armbanduhren vor den schädlichen Auswirkungen der Feuchtigkeit zu schützen. Diese Innovation wird bei vielen Modellen der "MultiChron"-Linie von Gallet für den professionellen Gebrauch sowie bei der Fliegermilitär-Fliegeruhr Standard. Im Auftrag von Senator Harry S Truman, Mitarbeiter für die Piloten der US Army Air Force, erstellt Gallet in 1938 den Flight Officer Chronograph.
Diese Armbanduhr bietet eine Kombination von Innovationen. Neben der Möglichkeit, Ereignisse mit einer Dauer von 1/5 Sekunde bis 30 Minuten genau aufzuzeichnen, gibt die rotierende 12-Stunden-Lünette und Zifferblatt (Zifferblatt), die mit den großen Städten gedruckt werden, Piloten die Möglichkeit, Änderungen in der Zeit als Längengrad zu berechnen gekreuzt. Truman trägt einen Gallet Flying Officer während seiner zwei Amtszeiten als US-Präsident.
Ein jahr später produziert die Firma den "Multichron Petite". Der Petite ist einer der ersten Armband-Chronographen, der ausschließlich für Frauen entwickelt wurde, die im Zweiten Weltkrieg technischen und wissenschaftlichen Aufgaben nachgehen. Angetrieben durch das 10-ligne Valjoux 69-Uhrwerk und mit einem Durchmesser von nur 26,6 mm wird der MultiChron Petite zum kleinsten mechanischen Chronographen, der bisher hergestellt wurde.
Geschichte militärischer Armbanduhren: Die Geschichte der militärischen Armbanduhr nahm ihren Anfang im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Noch im amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 1865) wurden ausschließlich Taschenuhren verwendet und auch das nur von Offizieren welche sich solche technischen Errungenschaften überhaupt leisten konnten Zu diesem Zeitpunkt gab es zwar schon erste „richtige" Armbanduhren verschiedener Hersteller für Damen, welche jedoch weder in der Ganggenauigkeit noch in der Robustheit geeignet waren für militärische Zwecke und zu dem Zeitpunkt lediglich als modischer gag und Trend wahrgenommen wurden Die Nachteile einer Taschenuhr im Felde oder Gefecht liegen klar auf der Hand:es dauerte 10 Sekunden oder länger sie aus der Tasche der engen und im Stoff dicken Uniformjacken zu ziehen. Dieser – im Gefecht extrem lange – Zeitraum konnte im schlimmsten Fall einen Geschosstreffer und Verwundung nach sich ziehen, weil man in den entscheidenden Sekunden vom Schlachtgeschehen abgelenkt und mit der Taschenuhr beschäftigt war Soldaten verschiedener Armeen begannen daher zunehmend, Taschenuhren in selbst gebastelte Lederriemen mit aufgenähter Hohllasche einzustecken um diese am Handgelenk tragen zu können und jederzeit einsetzen zu können Es gilt als gesichert, dass eine bekannte schweizer Manufaktur um 1880 als erster Hersteller eine Ausschreibung unter den Schweizer Kleinuhrenfabrikanten gewann und die deutsche kaiserliche Marine mit Taschenuhren verbunden mit solchen Armbändern belieferte, die zunächst bei Marine Angriffen und Seeschlachten mit mehreren Schiffen zum Synchronisieren der Geschütze und Salven dienten Im 2. südafrikanischen Burenkrieg (1899 – 1902) lieferten eben diese „Ledermanschetten Armband/Taschenuhren" neben anderen militärischen Innovationen wie dem rauchlosen Schießpulver, dem mehrschüssigen Magazin für Sturmgewehre und ersten Prototypen von Maschinengewähren einen entscheidenden Beitrag zum Sieg der damit technisch überlegenen Briten Aus diesem Zeitraum ist der erste in der Literatur bekannte sozusagen „Testbericht" dieser Armbanduhrenmodelle überliefert: am 7. Juni 1900 berichtete ein Captain des „Nord Staffs. Rgt" im Burenkrieg an seine Vorgesetzten: „ich trug diese „Armbanduhr" während meiner Dienstzeit an der Front in Südafrika für 3 ½ Monate direkt auf meinem Handgelenk. Sie hielt die Zeit ausgezeichnet und hat mich niemals im Stich gelassen" Es ist dokumentiert, dass die frühe kaiserliche Luftwaffe noch im ersten Weltkrieg (1914 – 1918) ihre legendären Jagststaffeln mit eben solchen Modellen standardmäßig ausrüstete. Die nunmehr industriell gefertigen Hohlledermanschetten waren auf der Rückseite mit den Initialen der Piloten oder besitzenden Offizieren und der Kennziffer der jeweiligen Jagtstaffel gestempelt. Auch von Kaiser Wilhelm II sind aus dem Zeitraum vor 1918 mehrere Fotos überliefert, auf denen er zur Uniform stolz dieses früheste aller militärischen Armbanduhrenmodelle trägt Ein weiterer entscheidenden Schritt war 1906 die Erfindung eines austauschbaren und in der Länge varibalen (für Piloten zum Tragen am Oberschenkel über der Fliegermontur) Lederbandes an gelöteten Stegen oder Drahtschlaufen, welche das Durchziehen dünner Lederschlaufen ermöglichte. Dies war das erste sog. „Unterzugarmband" wie sie z.T. Heute noch militärisch oder für Taucher verwendet werden Ein großes Problem waren die damals ausschließlich verwendeten Kristallgläser, welche – vor allem im direkten Kampfeinsatz – sehr zerbrechlich und anfällig für Stösse und Splitter waren. Dem wurde ab ca. 1910 zunächst durch einfache, mit großen Löchern versehene Deckbleche (später eher Metallgitter , genannt „Schrapnell Schutz). um das Zifferblatt besser erkennen zu können) abgeholfen Es herrscht die irrige Meinung vor, diese Gitter der sog. "Schützengrabenuhren" wären ein Schutz gegen Granatsplitter gewesen. Das ist natürlich Unsinn! Einem Granatsplitter könnten weder irgendeine Armband- oder Taschenuhr noch egal welches vorgesetzte Gitter Wiederstand leisten. Die Schutzgitter dienten zum Schutz vor mechanischen Krafteinwirkungen und Stössen bei den Arbeiten an der Front wie Graben, Tragen schwerer Balken beim Schanzen oder Bedienung, Be- und Entladung von Artilleriegeschützen mit schweren Geschossen Diese frühen Schutzbleche und Gitter waren zunächst Eigenbau oder wurden von völlig branchenfremden Handwerkern wie Schmieden oder Denglern angefertigt und einzeln zur bereits vorhandenen Uhr verkauft und auch falls nötig in der Größe angepasst: Die legendäre „Schützengrabenuhr" war geboren Die Schützengrabenuhr mauserte sich durch ihr eigenwilliges und auffälliges Design schnell zum Statussymbol des Kriegshelden und Frontkämpfers und wurde noch lange nach dem Krieg mit Stolz getragen und präsentiert Diese Aufwertung zum ordenähnlichen Statussymbol, vom einfachen Soldaten bis hin zum höchsten Offizier, erklärt auch, warum diese Schützengrabenuhren noch lange nach dem 1. Weltkrieg produziert, aufwändig und kunstvoll gestaltet und die Deckel zumeist aus Silber gearbeitet wurden obwohl dieses Metall viel zu weich für den Fronteinsatz war Als Fachbegriff dieser Schützengrabenuhren etablierte sich international „Half Hunter" (weil nur ein Teil des Zifferblattes zu erkennen war) oder schlicht „Trench Watch" Bei aller militärischer Tauglichkeit und Bewährung im Fronteinsatz, waren diese frühen Militäruhren noch keine „echten" Militärarmbanduhren, sondern basierten sämtlichst auf Damentaschenuhren bzw. deren Werken. Diese frühen Modelle schafften den Sprung auf den zivilen, den „1. Markt" noch nicht und blieben fast 2 Jahrzehnte dem Militär vorbehalten Hauptlieferant dieser Fliegertaschenuhren vor und bis zum Ende des ersten Weltkrieges war eine Berliner Manufaktur. Diese Standard Fliegeruhr der frühen Reichsluftwaffe war auf dem Zifferblatt immer mit „Eigentum der Fliegertruppen" signiert und auf dem Gehäuseboden mit dem „Logo" der Fliegertruppe: dem Propeller mit zwei seitlichen Flügeln Der zweite große Lieferant dieses Uhrentypes war die Manufaktur des George Ducommun. Auffälligstes Merkmal beider Modelle war das gedrehte Zifferblatt bei dem sich die Krone unten und die indirekte Sekunde oben auf der eigentlichen „12" befand Mit Beginn des ersten Weltkrieges änderten sich Bedeutung und Nachfrage nach robusten und präzisen Armbanduhren rapide! Während die kaiserliche Armee immer noch mit einfachen Taschenuhren in Ledermanschetten ausgerüstet war, welche an Langriemenarmbändern über der Fliegermontur getragen wurden oder in den Ledermanschetten deutlich sichtbar im Cockpit eingehängt waren, wurden die alliierten Armeen – bestärkt durch die guten Erfahrungen aus dem britisch/holländischen Burenkrieg in Südafrika – mit eine breiten Palette militärischer Kleintaschenuhren mit auswechselbaren, fixen Armbändern auf feststehenden, gelöteten Stegen Diese kleinen Taschenuhren wurden bereits vom Hersteller für den militärischen Einsatz aufgerüstet, hatten teilweise schon radiumgefüllte, selbstleuchtende Zeiger und die „Schrapnell Schutz Gitter" werkseitig angebracht, oft sogar mit bequemen Klappscharnier oder zum Abnehmen Dieser Typ erster echten Militärarmbanduhren wurde von den Herstellern mit „kriegerischen" Phantasienamen versehen wie „Mars" (vom griechischen Kriegsgott Mars), Bellum, in weiterer Abwandlung auch Rellum, „Hindenburg" oder in Anspielung auf die neu entwickelte U-Boot Waffe „U 29", „U21" etc., Zudem wurden weitere Features für den militärischen Gebrauch, wie ein kleiner im Gehäuse fest eingelassener Kompass, entwickelt und verbaut In Deutschland wurden diese Modelle um 1950 zu einem Preis von 17,- Reichsmark (einfache Ausführungen) bis 37,- Reichsmark (für Modelle mit Sekundenzeiger) angeboten Professionell und auch auf dem zivilen Markt vertrieben und beworben wurden sie z.B. von den Unternehmen „Siemann Armee und Marine Uhren", Berlin, „Oswald Staerker" Pforzheim, der „Deutschland Uhren Manufaktur Leo Frank", aber auch bereits den später sehr bedeutungsvoll werdenden kleinen Manufakturen aus München, Pforzheim und Glashütte 1914 befand sich die weltweite Nachfrage nach militärischen Armbanduhren auf ihrem ersten Höhepunkt. Armbanduhren waren nun keine Neuigkeit oder „Spielerei" mehr, sondern ein kriegswichtiger Ausrüstungsgegenstand. Die Hersteller kamen ab ca. 1912 kaum nach mit der Produktion echter Militäruhren Am meisten profitierte davon die 1915 in London gegründete Wilsdorf&Davis Ltd , welche später, unter dem heute bekanntesten Namen für Luxusuhren, zu d e r international renomierten Luxusuhrenmanufaktur aufstieg. W&D baute in den ersten Jahren zunächst nur eingekaufte Werke (z.B. von der später übernommenen Firma Rehberg) in ebenfalls eingekaufte Gehäuse, z.B. der Firma Dennisson Hans Wilsdorf, der Gründer und Direktor von W&D, war der erste starker Befürworter von Armbanduhren seit der Jahrhundertwende. Während andere noch über diesen neuen Trend spotteten, experimmentierte Wilsdorf bereits seit Jahren an deren Präzission, Zuverlässigkeit und Ganggenauigkeit. Man sagt, dass der Deutsche Hans Wilsdorf mehr für Entwicklung der heute bekannten Armbanduhr geleistet hat als irgend ein anderer Mensch seiner Branche Wilsdorf unterzog seine Armbanduhrwerke strengsten Prüfungen und Belastungstests. Er war es auch, der auf die Idee kam, seine Neuentwicklungen regelmäßig an die Sternwarte Neuchatel (Schweiz) zur nochmaligen Prüfung zu schicken und kann daher durchaus als Erfinder des Chronometers bzw. der Chronometerprüfung bezeichnet werden, der sich noch heute die besten und hochwertigsten Uhrenmanukakturen und Modelle der Welt freiwillig unterziehen W&D erhielt die erste Armbanduhren Chronometer Auszeichnungen von der Schule der Uhrmacherei in Biel (1910), und die Klasse "A" Certificate of Precision aus dem Kew Observatorium in England (1914). Bis zum heutigen Tag hat W&D mehr Zertifikate aus dem Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC)als alle anderen Uhrenmanufakturen der Welt zusammen Noch während des 1. Weltkrieges erkannten oder ahnten andere Hersteller wie Franz Baumgartner, Borgel oder Dennison den bevorstehenden Siegeszug der jungen Armbanduhr und trugen ihren Teil an der Entwicklung immer besserer Gehäuse, welche wiederstandsfähiger gegen Splitter, Stösse, Staub oder Wasser waren Weitere Entwicklungen der Nachkriegszeit war die Erfindung von massiven, feststehenden Stegen aus Metall, die der massiven Lünette um Gehäuse, Glas und Werk besser zu schützen sowie die indirekte Sekunde mit Hilfszifferblatt als Vorläufer der späteren und bis heute gebräuchlichen „zentralen Sekunde" Die Entwicklung und Vorstellung der ersten wirklich absolut wasserdichten Armbanduhr blieb 1926 jedoch W&D mit seiner bis heute erfolgreichen übersetzt „Oyster" bezeichneten Armbanduhr vorbehalten Als nächster Meilenstein der militärischen Armbanduhr gelten um 1928 – 1930 die frühen Schweizer Militäruhren mit Pfeilindex Als Vorläufer des ab 1932 bekannten Chronographen mit Sekundenzeiger und Nullstellung – vor allem für Piloten der Luftwaffe zur Berechnung von Flugzeit, Benzinverbrauch- bzw. Vorrat etc. - hat ein nicht bekannter Erfinder und Uhrmacher um 1926 eine drehbare Lünette mit aufgesetztem Pfeilindex erfunden und entwickelt Diese Urlösung für Piloten und fliegendes Personal ist nicht mit den vielfältigen Möglichkeiten eines Schaltradchronographen vergleichbar, aber, indem man den Indexpfeil mit der drehbaren Lünette entweder auf die Uhrzeit des Abfluges oder aber auf die Uhrzeit bis zu welcher der Treibstoff maximal reicht, einstellt, hat man eine mehr oder weniger präzise und jederzeit problemlos abrufbare Information und das eben ohne weitere Instrumente in die Hand nehmen und benutzen oder sich separate Notizen machen zu müssen Weitere typische Merkmale dieser Modelle waren extrem breite, gebogene Bandanstösse und die Tatsache das sie so gut wie niemals mit Hoheitszeichen signiert waren, weil eine Fliegertrupp in den 20er Jahren in Deutschland laut Versailer Vertrag nicht erlaubt war und aus diesem Grund nicht als solche auftreten und signierte Ausrüstungsgegenstände ausgeben durfte Tatsächlich haben innerhalb von 2 Jahren wirklich absolut alle bekannten Manufakturen in Dewutschland und der Schweiz diese frühen Fliegeruhren mit drehbarer Rändellünette und Pfeilindexierung zur ausschließlich militärischen Verwendung produziert Zuständig für die Entwicklung und Beschaffung dieser Ausrüstungsgegenstände war das legendäre Flieger Ass der jungen (und schon Jahre vor ihrer offiziellen Gründung entgegen des Versailer Vertrages existente und operierende) Reichsluftwaffe, Ernst Udet, welcher von seinem alten Fligerkamerad aus den Jasta (Jagtstaffeln der kaiserlichen Fliegertruppen) Zeiten des ersten Weltkrieges und späterem Reichsminister für Luftfahrt, Herman Göring, mit dieser wichtigen Aufgabe betraut wurde Es ist nicht bekannt, wer diesen Uhrentyp erfunden und welche Manufaktur sie als erstes hergestellt hat. Mitte der 30er Jahre wurde diese frühe Fliegeruhr der Reichsluftwaffe dann Zug um Zug ersetzt von mittlerweile erfundenen echten Chronographen und den legendären B-Uhren mit bis zu 60mm Durchmesser, welche über den Fliegermonturen getragen wurden. Infanterie und Bodenpersonal erhielt ab 1935 sog. "Dienstuhren der Wehrmacht", welche von allen Herstellern prodiziert und geliefert wurden. Diese quasi "Standardmilitäruhren" waren zumeist 35cm im Durchmesser, verfügten über eine indirekte Sekunde, radiumgefüllte Zeiger und Indices, oftmals auch einen antimagnetischen Weicheisenschutz für das Werk. Diese Dienstuhren der Wehrmacht waren oftmals mit einem Kürzel für die zugehörige Waffengattung oder Wehrmachtsteilsigniert, z.B. die Buchstaben "D" und "H" für "Deutsches Heer", "RLM" für Reichsluftfahrtministerium, "DAK" für "Deutsches Afrika Korps" oder auch nur einem "D" für Deutschland Copyright 2010: Reiner Haas Geschichte der Fliegeruhren der Reichsluftwaffe: Am 30. Januar 1933 wurde Hermann Göring zum Reichskommissar für die Luftfahrt ernannt, am 10. Mai 1933 das "Reichsluftfahrtministerium" gegründet. Am 1. Mai 1933 wurden etwa 550 Fliegeroffiziere aus Heer und Marine übernommen und bildeten den Kern für eine dritte Teilstreitkraft. Das erste Rüstungsprogramm von 1933 sah eine Luftflotte von ca. 600 Flugzeugen vor, dessen Schwerpunkt auf Bomberstaffeln lag. Im März 1935 ordnete Reichsverteidigungsminister Blomberg die schrittweise Enttarnung der Luftwaffe an, die bis dahin wegen des Verbotes des Versailler Vertrages unter Geheimhaltung aufgebaut worden war. Robuste und hochpräzise Fliegeruhren spielten von Anfang an eine große Rolle in der Ausrüstung der jungen Kampfiloten. Zu Beginn der 30er Jahre spielten in Auswahl und Beschaffenheit von Fliegeruhren 2 Faktoren eine wesentliche Rolle: Zum einen war der im späteren Weltkrieg gebräuchliche Armbandchronograph gerade erst erfunden und zum anderen durfte eine Reichsluftwaffe nach dem Versailler Vertrag gar nicht existieren. Aus diesem Grund waren die frühen und tatsächlich allerersten Fliegeruhren nicht signiert oder mit irgendwelchen Zeichen der Reichsluftwaffe versehen. Diese erste Generation von Fliegeruhren der Reichsluftwaffe waren in Maßen, Aufbau und Funktion nahezu identisch: Mit 40mm Gehäudedurchmesser - der späteren Größe der legendären Wehrmachtschronographen - etwas größer als "normale" Dienstuhren, waren sie in Ermangelung von Chronographenfunktionen - zur exakten Messung und Anzeige der Flugdauer - grundsätzlich mit einer drehbaren Lünette, rändelverschraubt, und Indexmarkierung versehen. Breite, weit nach hinten ausladende, geschwungene Stege und Anstösse, welche zum Erkennungsmerkmal dieser frühen Fliegeruhren wurden, ließen ein Tragen am Langriemen über der Fliegerkombination zu. Alle Modelle dieser Zeit besaßen bereits die typischen Merkmale welche später zur Vorgabe aller Wehrmachtsdienstuhren wurden: indirekte Sekunde auf der "6", schwarzes Zifferblatt, radiumgefüllte Zeiger und arabische Ziffern. Frühe Fliegeruhren mit Pfeilindex, sämtlichst unmarkiert ausgegeben, wurden von praktisch allen renommierten Marken hergestellt und an die Reichsluftwaffe geliefert. Angesichts des zunächst nur wenige hundert Piloten zählenden Fliegerkorps und Jaftstaffeln der kaiserlichen Fliegertruppen (wobei mit diese Modellen natürlich auch die mehrtausendköpfigen Mannschaften der Reichsluftwaffe ausgestattet waren) wurden diese seltenen frühen Fliegeruhren in nur ganz geringen Stückzahlen gefertigt und erzielen deswegen heute auf Fachauktionen ähnliche Preise wie die technisch deutlich aufwändigeren legendären B-Uhren und Wehrmachtschronographen welche später in deutlich höherer Stückzahl produziert wurden. Mitte der 30er Jahre entwickelten und ab 1938 produzierten die wichtigen Uhrenmanufakturen echte Fliegerchronographen sowie sog. B-Uhren (Beobachtungsuhren) welche damals den absoluten Stand der Uhrmacherkunst- und Technik darstellten. Beide Versionen hochpräziser und militärischer Uhrmacherkunst hatten - gegenüber den sog. "Dienstuhren Heer und Wehrmacht" - den deutlich größeren Durchmesser von ca. 40mm bis zu 60mm (B-Uhr)gemein. Die legendären, seltenen und von Sammlern begehrten Fliegeruhren wurden bis kurz vor Kriegsende von der mittlerweile offiziell existierenden Reichsluftwaffe mit "RLM", "Reichsluftfahrtministerium", signiert, oft auch zusätzlich mit der Gravur "NAV B Uhr". Ab 1944 kamen in der Hektik und dem Chaos des verloren zu gehen drohenden Weltkrieges jedoch auch unsignierte Exemplare zur Ausgabe an die Fliegertruppe. Die Produktion der B-Uhren erfolgte an verschiedenen Standorten, so wurden z.B. die Zifferblätter zentral angefertigt und von der Wehrmacht angeliefert. Teilweise wurden auch nur verhandene Werke (z.B. von Durowe) eingebaut. Es gab 2 Varianten des legendären B-Uhren Zifferblattes: zunächst ab 1939 die Variante ohne inneren Stundenkreis und mit einem Dreick und 2 Punkten statt der "12" und ab 1943 die Version mit innerem Stundenkreis ohne Dreieck (für diese Version wurde der Stundenzeiger verkleinert) Der Grund hierfür lag darin, dass festgestellt wurde, dass die Luftwaffe hauptsächlich Kurzeinsätze flog und aus diesem Grund die Angabe bzw. Lesbarkeit der Minuten deutlich wichtiger war als die der Stunden. Ab 1943 wurden nur noch die neuen Zifferblätter mit großem Minutenkreis verwendet und jedesmal, wenn ein älteres Modell zur Wartung oder Reparatur gegeben wurde, tauschte man gleichzeitig das Zifferblatt aus, wobei man i. d. Regel den früheren, größeren Stundenzeiger auf der Uhr ließ weil noch nicht genügend neue, kleine Stubndenzeiger vorrätig waren Aus diesem Grund gibt es heute noch eine Vielzahl von B-Uhren mit innerem Stundenkreis und großen Stundenzeigern. Diese Exemplare sind nicht etwa "zusammengebastelt", sondern stellen im Gegenteil ein absolut authentisches Stück Militäruhrengeschichte dar: ursprünglich mit großem Stundenkreis und Dreieck gebaut, wurden sie im Kampfeinsatz (z.B. Absturz eines Piloten oder Einschlag eines Granatsplitters) beschädigt, dann reparierte man sie wieder, setzte das neue Zifferblatt ein und beließ mangels Ersatzteile den alten Stundenzeiger Der legendäre Bekanntheitsgrad und - im Vergleich zur Anzahl aktiver Kampfpiloten - die hohen Stückzahlen welche von diesen herrlichen Stücken produziert wurden läßt sich damit erklären, das die B-Uhren und Fliegerchronographen selbstverständlich als neuester Stand der Technik und auch als Statussymbol vom Offizierskorps über den Generalstab bis hin zur obersten Heeresleitung, den Köpfen und Granden des 3. Reiches begehrt, gekauft, getragen und vorgezeigt wurden. Mit Einführung der o.g. Fliegeruhren, wurde vom Oberkommando der Luftwaffe, welche für den bevorstehenden Weltkrieg mit aller Kraft aufrüstete, - die Ausgabe von Fliegeruhren betreffend - eine Trennung nach Pilot und Bordmannschaft vorgenommen. Während Anfang der 30er Jahre noch Pilot, Bord- und auch Bodenmannschaften dieselben Uhren erhielten und trugen, wurden die B-Uhren und Chronographen ausschließlich an Piloten und Bomben Richtschützen ausgegeben, die Mannschaften und Bordbesatzungen erhielten kleinere, wesentlich weniger aufwändigere Dienstuhren ähnlich dem Herr und anderer Kampfverbände. Nachdem die allgemein bekannte Wehrmachtssignatur "DH" den "Dienstuhren Heer" eindeutig zuzuordnen ist, geht man heute davon aus, das die Signatur "D" allen Dienstuhren der Luftwaffe zugedacht war. Dienst Armbanduhren der Luftwaffe waren somit von ca. 1936 - 1944 entweder mit "D", "RLM" oder Beidem gekennzeichnet, vor 1936 und ab 1944 wurden sie aus bereits erwähnten Gründen auch unsigniert ausgegeben. Verbaut wurden die im Rahmen der Hochrüstung der Luftwaffe Mitte/Ende der 30er Jahre eigens für die Massenproduktion entwickelten Kaliber "Raumnutzwunder" UROFA 85, 58 und 581, das sog. "Wehrmachtskaliber" AS 1130 von Anton Schild, sowie das PUW (Pforzheimer Uhrenwerke) Kaliber 300 und 500, die den Manufakturen zentral angeliefert wurden, aber auch eigene Werke der jeweiligen Hersteller Für den Sammler und Liebhaber von Wehrmachtsuhren stellen Fliegeruhren der Luftwaffe einen besonderen Leckerbissen dar, weil sie in deutlich geringeren Stückzahlen als das Heer hatte produziert wurden und z.T. wesentlich robuster und aufwändiger verarbeitet waren sowie spezielle Zusatzfunktionen besaßen wie z.B. die Drehlünette mit Indexierung, verschraubter Edelstahlboden, Stossicherung oder einen zusätzlichen antimagnetischen Weicheisenschutz. Gerade die sehr frühen und seltenen Fliegeruhren mit Pfeilindex erzielen auf Fachauktionen oftmals Preise auf dem Niveau der legendären B-Uhren und Wehrmachtschronographen. Copyright 2007: Reiner Haas Ein Angebot der Einzelfirma Reiner Haas, Geschäftsführer ist Reiner Haas
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