Zu Produktinformationen springen
1 von 4

Sammler-Uhren

Stauffer, Son & Co Atlas IWC einmalige, antike Eisenbahn Kutscher Uhr 70 mm

Stauffer, Son & Co Atlas IWC einmalige, antike Eisenbahn Kutscher Uhr 70 mm

Normaler Preis €1.295,00 EUR
Normaler Preis Verkaufspreis €1.295,00 EUR
Sale Ausverkauft
Keine Umsatzsteuer ausgewiesen wegen Differenzbesteuerung

Beschreibung


Gehäusedurchmesser: gigantische 70mm. Blitzsauberes, früh vergoldetes, hochpräzises und robustes Werk mit einer Patentnennung, wohl eigens für das Transportwesen in der Größe konzipiert.



Zustand

 

Das museale Artefakt läuft an und durch (Ganggenauigkeit nicht geprüft).


EZ: 1 -2 - angesichts des Alters bester  Zustand, wenig erkennbare Alters- oder Gebrauchsspuren, Werk blitzsauber, Deckel schließt fest und bündig, Zifferblatt unrestauriert gut.


Wir sind jedem Fachmann dankbar für Informationen über diesen Typ Kutscheruhr, Eisenbahneruhr oder Kutscheruhren von Stauffer & Son im Allgemeinen.




Geschichte


Wohl nahezu einmalige, museale und riesengroße Kutscheruhr von Stauffer & Son unter Verwendung des Stauffer Markennamens "Atlas". Dies ist die Angabe des Vorbesitzers, wobei der Begriff "Kutscheruhr" in der Literatur nicht definiert wird, es kann (und wird sich vermutlich auch) um eine Eisenbahneruhr handeln.


Eisenbahneruhr ist wahrscheinlicher, da mit der extremen Verkürzung des Stundenzeigers zusammen mit der gigantisch großen indirekten Sekunde der Blick frei und leicht ablesbar auf Minuten und Sekunden gelenkt wird.


Bekanntermaßen kam es auch im 19. Jahrhundert im Eisenbahnwesen weniger auf die allgemeine Uhrzeit an, als eben um Minuten und Sekunden bei Abfahrt.


Alles an dieser antiken, aus dem 19. Jahrhundert stammenden Kutscher Uhr ist einzigartig!


Es beginnt mit der für eine Taschenuhr gigantischen Größe von 70 mm, wobei das – wohl eigens für diesen Uhrentyp konzipierte – Werk das gigantische Gehäuse voll ausfüllt. Oftmals wurden bei "vergrößerten" Uhren lediglich Standard oder Ebauche Werke in größere Gehäuse eingebaut und die Gehäuse mit einem entsprechend umlaufenden "Rahmen" versehen, damit die deutlich kleineren Werke fest sitzen.


Das absolut ungewöhnliche Zifferblatt kann man mit Fug und Recht als einzigartig bezeichnen:


Zum einen die Größe mit 70 mm, zum anderen wurden arabische und römische Ziffern gleichzeitig verwendet:

Ganz innen ein römischer 12 Stundenkreis, darüber etwas größer, aber mit derselben zugehörigen Eisenbahnerskala ein 24 Stundenkreis mit arabischen Ziffern, außen eine 60 Minuten Eisenbahnerskala.


Weiter sticht die gigantische indirekte Sekunde ins Auge, welche fast das halbe Zifferblatt einnimmt.


Nicht zuletzt der extrem verkürzte Stundenzeiger, welcher den Blick auf den Minutenzeiger freihält, fällt ins Auge und kann ebenfalls als wohl nahezu einmalig bezeichnet werden. Dabei ist der Minutenzeiger ungewöhnlich breit und mächtig, was wiederum eine bessere Leesbarkeit auch bei Nacht oder "im Schaukeln" ermöglicht


Auf jeden Fall hat sich jemand vor wohl über 180 Jahren sehr, sehr viele Gedanken beim Konzept und dem Bau –  es musste offensichtlich eigens ein ganzes Werk konzipiert werden – dieses einmaligen Stückes Uhrengeschichte gemacht haben, jedes Detail ist wohl durchdacht und zielt auf leichte Handhabe, sicheren Halt, auch wenn der Bediener "schaukelt", und einfache Ablesbarkeit von Sekunden und Minuten.


Ich habe in 35 Jahren Sammelleidenschaft außergewöhnlicher und von Militäruhren noch niemals irgendetwas Vergleichbares gesehen, auch nicht in der Literatur oder auf Bildern.



Ob das Werk von IWC stammt, kann nicht festgestellt werden, es ist aber bekannt, dass die meisten frühen Uhren von Stauffer & Son IWC Ebauche Werke verbaut hatten.



Geschichte der Schweizer Luxusuhrenmanufaktur Stauffer & Sons (Quelle: Watch Wiki)



Die Firma Stauffer, Fils & Cie. wurde um 1830 von Robert Stauffer gegründet. Ursprünglich war die Firma in La Chaux-de-Fonds im Rue de la Paix 29 ansässig. Stauffer, Son & Co. wurde in 1857 gegründet von Jules Stauffer und Francis Claude, der Sohn des Firmengründers. Die Firma war in England am 12 Old Jewry Chambers, London ansässig.

 

Ursprünglich war der Name der Gesellschaft Stauffer & Co. als Importeur von Schweizer Uhren. In La Chaux-de-Fonds war das Büro im Avenue Léopold Robert 52 ansässig. Das Ziel der Firma um Uhren aus schweizer Produktion nach London zu importieren. 

 

Nach dem Tode Jules Stauffers im Jahre 1884 folgte eine Partnerschaft zwischen Francis Claude Francis und Charles Nicolet-Sandoz (1856-1944), einem Schweizer der bereits in den 1870er Jahren nach London kam, nachdem er drei Jahre lang die Uhrmacherschule La Chaux-de-Fonds besucht hatte. Charles Nicolet übernahm die Firmenleitung in London und La Chaux-de-Fonds nachdem sich Francis Claude zur Ruhe gesetzt hatte. Die Firma wurde umbenannt in Nicolet fils & Cie. Um 1920 wurde die Firma auch aufgelistet als Atlas Watch Co. Der Name Stauffer, Son & Co. oder Stauffer, Fils & Cie. wurde aber beibehalten. Die Firma verwendete für einige Serien Uhren Ébauches von IWC.

 

Stauffer ist eine, heutzutage wohl eher in Vergessenheit geratene Uhrenmanufaktur.


Es ist nicht leicht, an Informationen über die Geschichte dieser Manufaktur zu kommen. Mein Dank gilt dem engagierten Chronographen-Sammler Hans Weil  (Berlin), auf dessen Recherchen sich meine Angaben hier beziehen:


Die Spuren der Uhren-Familie Stauffer gehen offenbar bis ins Jahr 1788 zurück, als ein gewisser ABRAM STAUFFER aus Eggiwil (einem kleinen Ort im Emmental, im Kanton Bern) die Frankfurter Messe besuchte. Ab 1797 war er als Vertreter der Firma Stauffer & Sandoz - La Chaux de Fonds auch auf der Leipziger Messe vertreten.

Andere Quellen geben das Jahr 1830 an, als die Firma  STAUFFER FILS & Co. gegründet wurde. Im Jahr 1859 wurde eine Niederlassung in London gegründet. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch CHARLES NICOLET (angebl.1856-1944), der ab 1874 die Firma übernommen haben soll. Verkauft wurden auch Uhren von IWC.

Stauffer Stoppuhren findet man in Deutschland nur sehr wenige.  Meist wurden sie wohl nach Amerika oder Großbritannien verkauft.

Frage stellen Vollständige Details anzeigen